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Samstag, 16. Juni 2018

Der Mond





Der Mond
gespiegelt im See
nur ein Steinwurf






(The moon / mirrored in the lake / a stone's throw)

Friedrich Winzer



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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O Mond

Vergleichst du den Mond einem kindischen Greise?
Er braucht unsre Träume, die Meere, zum Spiel
Und holt sich die Dichter zu lichtblauer Reise,
Er freut sich an Fahrten, entführt dich dem Ziel.

Der Mond ist viel älter als Sonne und Erde.
Er kann keine Wonne und Sehnsucht verstehn,
Er hat seiner Fischer ergebene Herde
Und läßt über Eiswälder Schneewinde wehn.

Der Mond ist ein Volksgott, so alt wie die Leute,
Du magst ihn verachten: er ist mir zu jung.
Sein Kommen entwolkt das erscheinende Heute.
Dann macht er kopfüber ins Meer seinen Sprung.

Theodor Däubler (1876-1934)
Aus der Sammlung Der sternenhelle Weg



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