wir fallen leise
sanfter und stiller noch
als der flaum aus schnee
sanfter und stiller noch
als der flaum aus schnee
(we fall softly / more gently and silently / than the fluff of snow)
Birgit Schaldach-Helmlechner
Schneeflocken
Verwehender Flaum, von den Lüften gewiegt!
Du Stäubchen des Wassers, crystallen gefügt;
Im Augenblick hell, wie der Taube Gewand, —
Im Augenblick trübe zerflossen im Sand.
Ich denke der Tage vom Anfang der Welt:
So schwebten sie nieder vom himmlischen Zelt,
So wiegten sie sich in den Lüften umher; —
Sie kamen und gingen, und glänzen nicht mehr.
Ich denke der Stunden; sie strömten heran,
Sie wirbelten eilig auf luftiger Bahn. —
Was that ich, was hielt ich so heilig und groß,
Daß nicht gleich der Flocke die Zeit mir zerfloß?
Ich denke der Seelen; sie schweben dahin
Im Kreise der Zeiten, — sie kommen, sie flieh'n,
Zerschmilz nur, mein Leben, doch walle zur Höh'
Zum Meere des Lebens, zur ewigen See!
Albert Knapp (1798-1864)
Aus der Sammlung Neuere Gedichte
Verwehender Flaum, von den Lüften gewiegt!
Du Stäubchen des Wassers, crystallen gefügt;
Im Augenblick hell, wie der Taube Gewand, —
Im Augenblick trübe zerflossen im Sand.
Ich denke der Tage vom Anfang der Welt:
So schwebten sie nieder vom himmlischen Zelt,
So wiegten sie sich in den Lüften umher; —
Sie kamen und gingen, und glänzen nicht mehr.
Ich denke der Stunden; sie strömten heran,
Sie wirbelten eilig auf luftiger Bahn. —
Was that ich, was hielt ich so heilig und groß,
Daß nicht gleich der Flocke die Zeit mir zerfloß?
Ich denke der Seelen; sie schweben dahin
Im Kreise der Zeiten, — sie kommen, sie flieh'n,
Zerschmilz nur, mein Leben, doch walle zur Höh'
Zum Meere des Lebens, zur ewigen See!
Albert Knapp (1798-1864)
Aus der Sammlung Neuere Gedichte