道のべの 木槿は馬に くはれけり
(Michinobe no / mukuge wa uma ni / kuwarekeri)
(Am Straßenrand / die Sharonrose, von meinem Pferd / gefressen)
Matsuo Bashō (1644-1694)
IV. RAST AN DER STRASSE
Hingesunken, süß gedehnt
ruhn: O Traum und Glück!
Arme ausgebreitet, Hand
wühlend im Gestick
kühler Blumen - Tief ins Blau
eingekehrt der Blick!
Wind in meinem losen Haar,
Blume, Baum und Stein
sanft bereitet meinem Traum,
hellbesternter Rain
hingehalten meiner Rast:
Liebste Erde mein!
Wie du mich befreist, entführst
aus dem schweren Ich!
Sieh, ich steige und es kreist
Schon ganz leicht um mich -
Welt noch wie Erinnerung rührt,
Wolke nähert sich.
Weiß ich's noch? Ich war einmal,
der zur Rast nichts hat
als ein Brot, das Not gehüllt
in ein Zeitungsblatt.
O dahin! O still! Ich bin
jetzt in Friedens Statt.
Josef Weinheber (1892-1945)
Aus der Sammlung Der einsame Mensch
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen