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Freitag, 30. September 2016

Wir pflücken




Wir pflücken Wort um Wort
Verklärter Herbst


 
(We are picking word for word / Transfigured autumn)

Ilse Jacobson



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Das Wort

Das Wort gleicht dem beschwingten Pfeil,
Und ist es einmal deinem Bogen
In Tändeln oder Ernst entflogen,
Erschrecken muß dich seine Eil'.

Dem Körnlein gleicht es, deiner Hand
Entschlüpft; wer mag es wiederfinden?
Und dennoch wuchert's in den Gründen
Und treibt die Wurzeln durch das Land.

Gleicht dem verlornen Funken, der
Vielleicht verlischt am feuchten Tage,
Vielleicht am milden glimmt im Hage,
Am dürren schwillt zum Flammenmeer.

Und Worte sind es doch, die einst
So schwer in deine Schale fallen:
Ist keins ein nichtiges von allen,
Um jedes hoffst du oder weinst.

O, einen Strahl der Himmelsau,
Mein Gott, dem Zagenden und Blinden!
Wie soll er Ziel und Acker finden?
Wie Lüfe messen und den Tau?

Allmächt'ger, der das Wort geschenkt,
Doch seine Zukunft uns verhalten,
Woll' selber deiner Gabe walten,
Durch deinen Hauch sei sie gelenkt!

Richte den Pfeil dem Ziele zu,
Nähre das Körnlein schlummertrunken!
Erstick ihn oder fach den Funken!
Denn, was da frommt, das weißt nur du.

Aus der Sammlung Gemüt und Leben.




Donnerstag, 29. September 2016

Herbstferien




Herbstferien 
unter jedem Blatt 
ein Universum



(autumn holidays / under each leaf / a universe)



Ralf Bröker



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Foto: © Silvia Kempen




Mittwoch, 28. September 2016

Wo und wohin





Wo und wohin?
In fremden Augen und Fenstern
die Abendsonne.



(Where and whereto? / In foreign eyes and windows / the evening sun.)

Valdis Jansons (Lettland)



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Fremde Familie

So wie der Staub, der irgendwie beginnt
und nirgends ist, zu unerklärtem Zwecke
an einem leeren Morgen in der Ecke
in die man sieht, ganz rasch zu Grau gerinnt,
so bildeten sie sich, wer weiß aus was,
im letzten Augenblick vor deinen Schritten
und waren etwas Ungewisses mitten
im nassen Niederschlag der Gasse, das

nach dir verlangte. Oder nicht nach dir.
Denn eine Stimme, wie vom vorigen Jahr,
sang dich zwar an und blieb doch ein Geweine;
und eine Hand, die wie geliehen war,
kam zwar hervor und nahm doch nicht die deine.
Wer kommt denn noch? Wen meinen diese vier?

Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Aus der Sammlung Neue Gedichte, Anderer Teil




Dienstag, 27. September 2016

ein Liebespaar






ein Liebespaar
auf freiem Feld
der ungeteilte Himmel*



(a loving couple / on the open field / the undivided sky)

Elisabeth Weber-Strobel



(Übersetzung: Silvia Kempen)
*(Erstveröffentlichung: Haiku heute, Ausgabe Dezember 2014)
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Foto: © Gischott / pixelio.de




Montag, 26. September 2016

Erster Herbsttag




Erster Herbsttag
der Wind blättert im Archiv
des Sommers


 
(First autumn day / the wind flips in the archive / of the summer)
 
Angelika Knetsch



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Archiv der Zeit

Unglückselige Zeit! Wenn aus diesem Archiv dich die Nachwelt
Schätzet, wie bettelhaft stehst du, wie hektisch vor ihr.

Friedrich Schiller (1759-1805)




Sonntag, 25. September 2016

first date




first date -
holding her hand
a twinkling star



(erstes Date - / ihre Hand haltend / ein funkelnder Stern)

Ana Drobot, Bucharest, Romania



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Foto: © Didi01 / pixelio.de




Samstag, 24. September 2016

Spinnfäden




Spinnfäden
die Zeit nach der Zeit
verdichtet



(gossamer / time after time / condensed)

Gabriele Hartmann



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Die Zeit

In immer gleichem Schritt und Tritt
Wallt ihres Wegs die Zeit,
Seit sie des Schöpfers Hand entglitt,
Und wallt in Ewigkeit.

Und jeden Schritt umtobt Geschrei:
Heut stürmst du wie noch nie!
Und jeden Tritt: Eil' doch vorbei,
Schleichst heut mit müdem Knie!

Du närrisch Menschenvolk! Sie wallt
Und braucht nicht Stab und Trunk,
Dir aber stürmt sie, bist du alt,
Dir schleicht sie, bist du jung!

Hugo Salus (1866-1929)
Aus der Sammlung Die Harfe Gottes



Freitag, 23. September 2016

Der Schwammkürbis blüht



糸瓜咲て 痰のつまりし 佛かな.



(Hechima sakite / tan no tsumarishi / hotoke kana.)

(Der Schwammkürbis blüht, / und ich werde zu Buddha, / dem der Auswurf den Atem nahm.)

Masaoka Shiki (1867-1902)


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Foto: © Aka / pixelio.de




Donnerstag, 22. September 2016

Am Straßenrand




道のべの 木槿は馬に くはれけり



(Michinobe no / mukuge wa uma ni / kuwarekeri)

(Am Straßenrand / die Sharonrose, von meinem Pferd / gefressen)

Matsuo Bashō (1644-1694)



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IV. RAST AN DER STRASSE

Hingesunken, süß gedehnt
ruhn: O Traum und Glück!
Arme ausgebreitet, Hand
wühlend im Gestick
kühler Blumen - Tief ins Blau
eingekehrt der Blick!

Wind in meinem losen Haar,
Blume, Baum und Stein
sanft bereitet meinem Traum,
hellbesternter Rain
hingehalten meiner Rast:
Liebste Erde mein!

Wie du mich befreist, entführst
aus dem schweren Ich!
Sieh, ich steige und es kreist
Schon ganz leicht um mich -
Welt noch wie Erinnerung rührt,
Wolke nähert sich.

Weiß ich's noch? Ich war einmal,
der zur Rast nichts hat
als ein Brot, das Not gehüllt
in ein Zeitungsblatt.
O dahin! O still! Ich bin
jetzt in Friedens Statt.

Josef Weinheber (1892-1945)
Aus der Sammlung Der einsame Mensch




Mittwoch, 21. September 2016

sturm rüttelt das haus




sturm rüttelt das haus -
in der teeschale
dreht sich ein blatt



(storm shakes the house - / in the tea cup / rotates a leaf)

Isabella Kramer



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Foto: © gänseblümchen / pixelio.de




Dienstag, 20. September 2016

herbstwolken




herbstwolken -
die kälte kriecht
an mir hoch



(autumn clouds - / the cold creeps up / on me)

Heike Gewi



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Wolken

Am nächtigen Himmel
Ein Drängen und Dehnen,
Wolkengewimmel
In hastigem Sehnen,

In lautloser Hast
– Von welchem Zug
Gebietend erfaßt? –
Gleitet ihr Flug,

Es schwankt gigantisch
Im Mondesglanz
Auf meiner Seele
Ihr Schattentanz,

Wogende Bilder,
Kaum noch begonnen,
Wachsen sie wilder,
Sind sie zerronnen,

Ein loses Schweifen ...
Ein Halb-Verstehn ...
Ein Flüchtig-Ergreifen ...
Ein Weiterwehn ...

Ein lautloses Gleiten,
Ledig der Schwere,
Durch aller Weiten
Blauende Leere.

Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)
Aus der Sammlung Die Gedichte 1891-1898




Montag, 19. September 2016

krähen krächzen




krähen krächzen
im nebel – der tag
nur eine stimme



(crows croaking / in the fog – the day / only a voice)

René Possél



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Foto: © bildaspekt.de / pixelio.de




Sonntag, 18. September 2016

auf dem Bahnsteig




auf dem Bahnsteig
mein schatten kommt
unter rollatorräder



(on the station platform / my shadow comming / under rollator wheels)


Peter Wißmann




(Übersetzung: Silvia Kempen)
 
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Der Schatten

Das Bübchen steht im Garten
Und lacht und lacht ...
Beugt sich bald vorwärts,
Bald zurück,
Läuft ein Stück,
Hüpft ein Stück -
Will ihm aber nicht gelingen,
Dem Schatten auf den Kopf zu springen!

Ach Bübchen, stell die Arbeit ein!
Hat mancher Größere als du
Sich dran versucht sein Leben lang,
Doch wie er hüpfte, wie er sprang,
Mit zagem oder festem Schritt -
Der Schatten sprang und hüpfte mit!
Noch als der Sarg gehoben ward,
Schlich er sich lautlos hinterdrein
Und legte sich als Schlafgenoß
Dem Todten mit ins Bett hinein!

Anna Ritter (1865-1921)
Aus der Sammlung Enge Gasse





Samstag, 17. September 2016

Erntezeit




Erntezeit
die Leiter

stützt den Apfelbaum*



(harvest time / the ladder / braces the apple tree)

Marita Bagdahn



(Übersetzung: Silvia Kempen)
*(Erstveröffentlichung: Haiku heute, Ausgabe Oktober 2013)

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Foto: © Albrecht E. Arnold / pixelio.de




Freitag, 16. September 2016

holunderbeeren




holunderbeeren
ein klang
aus ferner zeit



(elderberries / a sound / from times afar)


Helga Stania



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Zeit – Ewigkeit In Ewigkeit – Zeit

Könnte ich nicht vor noch nach, nicht dies und das vollziehn,
So wäre ich, was ich war, ehe ich ward, das ich bin.





Donnerstag, 15. September 2016

nach dem Sturm




nach dem Sturm
auf einer Wolkenbank
ruht der Mond




(after storm / on a bank of clouds / the moon rests)


Brigitte ten Brink



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Foto: © Marco Barnebeck(Telemarco) / pixelio.de



Mittwoch, 14. September 2016

fernes Donnergrollen




fernes Donnergrollen
die Mails von gestern
gelöscht



(distant thunder / yesterday's emails / deleted)

Eva Limbach



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Donner

Der Donner ist der Paukenmann,
Zu grob den feinen Engelscharen.
Er schaut sie immer wütend an,
Dass sie erschreckt zusammenfahren.

Und schwingt er feinen Schlägel froh,
Vergeht dem heil’gen Chor das Lachen.
Dann wütet sein Fortissimo,
Dass weithin alle Wolken krachen.

Ludwig Jacobowski (1868-1900)
Aus der Sammlung Sonne



Dienstag, 13. September 2016

Herbstmorgen




Herbstmorgen
am  Himmel in mir
fliegen noch Schwalben



(autumn morning / in the sky in mr / still flying swallows)

Gerd Börner



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Foto: © Joujou / pixelio.de




Montag, 12. September 2016

Nachtvogel




Nachtvogel
am Boden kühl das Geräusch
des Mondlichts



(nightbird / on the ground the cool sound of / moonlight)

Beate Conrad



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Der Nachtvogel

Liegt der Tag rings auf der Lauer,
Blickt so schlau auf Lust und Trauer:
Kann ich kaum mich selbst verstehen.
Laß die Lauscher schlafen gehen!
Nur ein Stündchen unbewacht
Laß in der verschwiegnen Nacht
Mich in deine Augen sehen
Wie in stillen Mondenschein.
In dem Park an der Rotunde,
Wenn es dunkelt, harr ich dein.
Still und fromm ja will ich sein.
Liebste, ach nur eine Stunde! –
Sieh mir nicht so böse drein!
Willst du nie dein Schweigen brechen,
Ewig stumm wie Blumen sein:
O so laß mich das Versprechen
Pflücken dir vom stillen Munde:
Liebste, ach nur eine Stunde!
In dem Park, an der Rotunde,
Wenn es dunkelt, harr ich dein.

Aus der Sammlung Frühling und Liebe




Sonntag, 11. September 2016

Tagmond




Tagmond
jenseits des Nebels der Wald
meiner Kindheit



(day moon beyond the fog my childhood forest)*

Ramona Linke



*(Erstveröffentlichung: brass bell November issue)
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Foto: © sergej23 / pixelio.de




Samstag, 10. September 2016

Erste Astern




Erste Astern
in meinem Zimmer
lange Schatten



(First asters / in my room / long shadows)

Elke Bonacker



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Astern

Des Sommers Hitze ist verschwunden,
Und rötlich färbet sich der Wald;
Schon mindern sich des Tages Stunden,
Die Nächte werden feucht und kalt.

Von trüben Nebeln wird umhüllet
Die Lust der bunten Blumenau,
Und wie aus Schmerz die Träne quillet,
Entstehn aus Nebel Tropfen Tau.

Der weiße Reif erglänzt am Morgen,
Wenn durch den Flor die Sonne bricht;
So fliehn den Silbergreis die Sorgen,
Wenn ihn erhellt der Wahrheit Licht.

Und auf den herbstlich kalten Fluren,
Wo andre Blumen längst verblüht,
Entdeckt das Auge reiche Spuren,
Dass auch im Herbst noch Leben glüht.

Die Astern sind der Fluren Sterne,
Und ihre bunte Farbenpracht
Erblickt das Auge doppelt gerne
Am Abend vor des Jahres Nacht.

Wenn längst die Sommerblumen starben,
Das Jahr enteilt mit schnellem Fuß,
Dann strahlen sie in allen Farben
Und künden uns den Abschiedsgruß.

Ihr Name sagt, sie sind das Zeichen,
Das für die Himmelskörper gilt;
Will Großem Kleines man vergleichen,
Sind sie der Sterne Erdenbild.

Es quillst aus dem Blumenherzen
Der Blätter Fülle ohne Zahl,
Wie endlos aus den Himmelskerzen
Entströmt des Lichtes Silberstrahl;

Und was aus weiter Himmelsfeme
Die Strahlen auf dem blauen Grund,
Das machen aus dem goldnen Kerne
Der Astern Blätter strahlend kund.

Die Sterne mahnen an des Lebens,
Die Astern an des Jahres Schluss,
Verkünden, dass ein Ziel des Strebens,
Ein Lenz dem Tode folgen muss.

Eduard Prosch
Aus der Sammlung Vier Blumen aus den vier Jahreszeiten





Freitag, 9. September 2016

noch blühen Rosen




noch blühen Rosen -
wir nehmen
den späten Zug



(roses still blooming - / we take / the late train)

Ilse Jacobson



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Foto: © Erika Hartmann / pixelio.de




Donnerstag, 8. September 2016

Partisanen




Partisanen –
Bucheckern treten in den Schotter
des Waldwegs.



(Partisans – / Beechnuts trample into the gravel / of the forest path.)

Volker Friebel



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Viele Wege

Viele Wege geh´n durch den Wald,
wer nicht Bescheid weiß, verirrt sich bald;
viele Wege auch durchs Leben gehn -
mußt immer den dir ausersehn,
ob mancher auch sonst dich locken möchte,
von dem das Herz sagt: das ist das rechte!

Johannes Trojan (1837-1915)





Mittwoch, 7. September 2016

Bucheckern




Bucheckern
von all seinen Worten
diese drei



(b
eechnuts / of all his words / these three)

Gabriele Hartmann



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Foto: © Erwin Lorenzen / pixelio.de




Dienstag, 6. September 2016

Am Gipfelkreuz




Am Gipfelkreuz
angekommen ein Stein
fürs Vatergrab



(At summit cross / arrived a stone / for father's grave)

Birgit Heid



(Übersetzung: Silvia Kempen)
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An meines Vaters Grab

Ich stand an meines Vaters Grab
Und schaute auf die Gruft hinab;
Da lag er zwischen Erd' und Steinen,
Und schaudernd mußt' ich bitter weinen.

Was senken wir in Schutt und Stein
Die Menschen, die wir lieben, ein?
Warum das Beste, was wir haben,
In faulem Kirchhofsgrund begraben?

Der Mund, der freundlich uns gelacht,
Das Auge, das uns treu bewacht,
Des lieben Angesichts Gebärde —
Was soll'n sie unter Stein und Erde?

Als noch voll Gotterinnerung
Die Menschen waren neu und jung,
Da ließen sie, anstatt vermodern,
In Glut den Leib Zum Himmel lodern.

Zum Holzstoß ward am Meeresriff
Für Heldenleib das Drachenschiff,
Und mit dem teuren Mann zusammen
Sprang stolz das Weib in Feuersflaminen.

Zum Himmel stieg, von Glut umwallt,
Althellas' herrlichste Gestalt;
Im Feuer ward, vom Staub gereinigt,
Der Mensch mit seinem Gott geeinigt.

Der jungen Menschheit war der Tod
Ein glühend schönes Abendrot;
Doch ach! für uns und unsre Lieben
Ist nur ein modrig Grab geblieben!

Adolf Ey (1844-1934)
Aus der Sammlung Gedichte





Montag, 5. September 2016

nach der Lesung




nach der Lesung -
Laternen verstreuen ihr Licht
in die Nebelnacht




(after the reading – / street lamps scattering their light / into the fog night)


Angelica Seithe



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Foto: © Andreas Dengs, www.photofreaks.ws / pixelio.de




Sonntag, 4. September 2016

Ich bin noch heute




Ich bin noch heute
erfüllt vom Geschauten
im Nichts des Nebels.





(to this day / I'm filled with the Vision / of nothing in the fog)

Georges Hartmann



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Nichts Etwas aus Etwas Nichts

Es ist ein Ewiges Nicht, daraus das Eine fließt:
Der wird nicht Nichts, der sich drin durch das Eine schließt.

Czepko Daniel von Reigersfeld (1605-1660)






Samstag, 3. September 2016

Holzfeuerrauch




Holzfeuerrauch -
der alte Nachbar
fröstelt schon.



(Smoke of woodfire - / the old neighbour / is already shivering.)

Susanne Effert



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Foto: © twinlili / pixelio.de




Freitag, 2. September 2016

Starenschwarm




Starenschwarm
irgendwo in mir taucht
Swimmy auf



(flock of starlings / coming up somewhere in me / Swimmy)

Ruth Karoline Mieger



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Die Geschichte von Swimmy (Leo Lionni)

Irgendwo in einer Ecke des Meeres lebte einmal ein Schwarm kleiner, glücklicher Fische. Sie waren alle rot. Nur einer von ihnen war schwarz. Schwarz wie die Schale der Miesmuschel. Aber nicht nur in der Farbe unterschied er sich von seinen Brüdern und Schwestern: er schwamm auch schneller. Sein Name war Swimmy. ...





Donnerstag, 1. September 2016

Altweibersommer





Altweibersommer
das Kaffeekränzchen plant
seinen Jahresausflug




(Indian summer / the hen party planning / its annual trip)

Chris David




(Übersetzung: Silvia Kempen)
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Foto: © Chris David