totensonntag
das gemeinschaftsgräberfeld
blau und weiß
(sunday of the dead / collective burial ground / blue and white)
Ralf Bröker
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Totensonntag
oder
auch Ewigkeitssonntag, in der evangelischen Kirche in Deutschland und der
Schweiz ein Gedenktag für die Verstorbenen. Er fällt immer auf den Sonntag vor
dem 1. Advent, bestimmt 1816 durch Kabinettsorder von König Friedrich Wilhelm
III. von Preußen für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten. Die
anderen evangelischen Landeskirchen übernahmen diese Bestimmung.
Einmal wird der letzte Tag unseres Lebens sein, der vor
uns liegende Lebensweg wird täglich kürzer. Nicht gerne beschäftigt man sich mit
diesem Thema. Am Totensonntag ist es üblich, die Gräber seiner Lieben zu
besuchen und ihrer zu gedenken.
Zum Engel der letzten Stunde,
den wir so hart den Tod nennen,
wird uns der weichste, gütigste Engel
zugeschickt,
damit er gelinde und sanft das
niedersinkende Herz des Menschen
vom Leben abpflücke
und es in warmen Händen und ungedrückt aus
der kalten Brust
in das hohe wärmende Eden trage.
Sein Bruder ist der Engel der ersten Stunde,
der den Menschen zweimal küsset,
das erstemal, damit er dieses Leben anfange,
das zweitemal, damit er droben ohne Wunden
aufwache
und in das andere lächelnd komme,
wie in dieses Leben weinend.
Jean Paul,
1763-1852