Dienstag, 29. April 2014

Einflugschneise



Einflugschneise
in den Pausen
Vogelgezwitscher​





(entry lane / in the rests / birds' twittering)

Peter Wißmann
 
 
 
(Übersetzung: Silvia Kempen)
(Erstveröffentlichung: Anthologie 2013 der Deutschen Haiku-Gesellschaft)
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Der Vogelgesang als Lehrstunde

Die Klangwelt der Vögel kennt viele Tricks und Details, die uns aus der Menschenmusik geläufig sind. Sie kennt Phrasen und Takte, Vorschlag und Triller, Accelerando und Crescendo, Fugato und Duett. Die Ornithologen beschreiben Strophenformen im Lied der Vögel und diskutieren ihre Fähigkeit zu transponieren und motivisch zu entwickeln. In vielen alten Mythen sind es die Vögel, die den Menschen die Musik beibringen. Nach anderen Legenden sind die Vögel verwandelte Menschenseelen, die einander in traurigen Liedern ihr Leid klagen. Komponisten haben schon immer die Rufe der Vögel in ihre Musik integriert. Man denke an die Nachtigallen und Drosseln in Rameaus und Couperins Stücken für Clavecin, an die Kuckucksrufe und Amselarien und all die vogelliedbelebten Frühlings- und Morgenszenen der klassischen Musik von di Lasso, Händel und Vivaldi über Haydn, Beethoven und Berlioz bis hin zu Wagner, Debussy und Ravel.
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aus: 

Vögel im Klavier 
Olivier Messiaen und die Ästhetik der geflügelten Sänger
(2002)

Von Hans-Jürgen Schaal





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