Donnerstag, 22. September 2016

Am Straßenrand




道のべの 木槿は馬に くはれけり



(Michinobe no / mukuge wa uma ni / kuwarekeri)

(Am Straßenrand / die Sharonrose, von meinem Pferd / gefressen)

Matsuo Bashō (1644-1694)



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IV. RAST AN DER STRASSE

Hingesunken, süß gedehnt
ruhn: O Traum und Glück!
Arme ausgebreitet, Hand
wühlend im Gestick
kühler Blumen - Tief ins Blau
eingekehrt der Blick!

Wind in meinem losen Haar,
Blume, Baum und Stein
sanft bereitet meinem Traum,
hellbesternter Rain
hingehalten meiner Rast:
Liebste Erde mein!

Wie du mich befreist, entführst
aus dem schweren Ich!
Sieh, ich steige und es kreist
Schon ganz leicht um mich -
Welt noch wie Erinnerung rührt,
Wolke nähert sich.

Weiß ich's noch? Ich war einmal,
der zur Rast nichts hat
als ein Brot, das Not gehüllt
in ein Zeitungsblatt.
O dahin! O still! Ich bin
jetzt in Friedens Statt.

Josef Weinheber (1892-1945)
Aus der Sammlung Der einsame Mensch




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