Donnerstag, 21. August 2014

Nacht






Nacht. Durch die Äste
meines Pflaumenbaums leuchtet
still der Sirius.






(Night. Through the branches / of my plum tree shines / Sirius quietly.)

Rupert Kerschenbauer



(Übersetzung: Silvia Kempen)

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Sirius 

Sirius, der deutliche Künder von Stille,
Besänftigt das Wesen der Jahre im Schnee.
Durch ihn offenbart sich ein christlicher Wille,
Geliebte Verhimmlichung über der See.

Er sagt uns, wir sollen dem Sange entsagen,
Und duldet die heidnischen Weisen der Sterne.
Geräuschlose Wunder, er kann sie ertragen,
Diamantene Silben ermahnen zu Stille und Ferne.

Sirius, behüte die Schafe und schlafenden Hirten,
Erwarte befreundet ein schweigsam besorgliches Tauen.
Du hast deinen Strauch: die leise verschleierten Myrten.
Du bringst einen Trost: die schwanger erwachenden Frauen.

Theodor Däubler (1876 - 1934)




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